„Danke, Artur!“

In Erinnerung an den Hamburger Künstler Artur Dieckhoff zeigen wir in unserer Galerie noch bis Januar 2022 ausgewählte Grafik und Bücher.

Artur Dieckhoff verstarb am 21. November 2020. Wir möchten seinen Todestag zum Anlass nehmen, mit dieser Ausstellung an einen unglaublich vielseitigen Künstler und dessen Werk und an einen wunderbaren Menschen zu erinnern und sagen: „Danke, Artur!“

Ein Lebenslauf in trockenen Zahlenkolonnen passt irgendwie nicht zu Artur, deswegen möchten wir an dieser Stelle den Nachruf von Jürgen Bönig & Matthias Taube zitieren, die mit großer Nähe zu ihm einen Eindruck vermitteln, wer Artur war.

Artur war vieles: Zehnkämpfer, Holzschneider mit der Lieblingsfarbe Bunt, Mitbegründer der »Schwarzen Kunst«. Frauenverehrer und von Frauen Verehrter, Museninspirator und inspiriert von Musen. Kartenleger und Wortspieler. Liebhaber fast barocker Buch-Titel und Formen: »Warum ich Rubens so liebe!« »Danke Johannes! Nichts zu danken.« Oder kurz »Ringelnatz für die Katz.«

Neuerfinder des farbigen Holzschnitts in verlorener Form. Staubaufwirbler im Museum. Berufsschullehrer und Vertrauensmensch. Großer Pädagoge der Kunst als Handwerk. Ohne Produktionshärte gab es für ihn keine Kunst: »Lang der Strich und kurz die Pause!«

Als schwerster Setzer Hamburgs selbst immaterielles Kulturerbe. Verteidiger des Flattersatzes gegen den Blocksatz. Spationist. Kugelstoßer, Messebauer, Sozialist. Erzählgroßvater und Familienmensch. »Wenn wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor schießen!«

Artur kam aus dem Ruhrgebiet, Gelsenkirchen, Stadtteil Schalke, war Mitglied bei Schalke 04 und Forscher nach dessen Blau. Messdiener und Chorsänger. Erzähler von Geschichten, die sich selbst erfanden. Brieftaubenklischeeschneider. Elefantensammler. Ein großer Mensch und ein großer Mann. Preisgekrönter Filmemacher.

Gibt es ein Wort für Artur? Nein! Artur! Und so lebte Artur wild und gefährlich wohl 72 Jahre.

Artur Dieckhoff verstarb nach langer Krankheit am 21. November 2020 in einem Hospiz in Hamburg-Altona. Sein Vermächtnis an Kolleginnen, Kollegen und die Familie: »Die Produktion ist noch nicht zu Ende!«

„Nixe“ aus „Orkan über Neuwerk“

Einen ausführlichen Rückblick auf Arturs Leben & Werk finden Sie hier auf der Internetseite seines Kollegen und Freundes Klaus Raasch.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Galerie und Buchhandlung!